Das beste Implantat das gesetzt werden kann ist kein Implantat oder alternativ ein einteiliges Vollkeramikimplantat; denn Implantate können immer Störstellen sein oder zu Störstellen werden.

Ein Großteil dieses Risikos lässt sich schon im Vorfeld durch einen einfachen Bluttest abschätzen.

 

Titanstimulationstest (TST)

Es ist das genaueste und aussagekräftigste Testverfahren und dem sogenannten Lymphozytentransformationstest (LTT) vorzuziehen.

Beim TST -Test wird untersucht ob Immunzellen (Makrophagen) nach Aufnahme von Titanpartikeln, die immer im Umfeld eines Titanimplantates zu finden sind, verstärkt Entzündungsstoffe abgeben. Diese Entzündungsstoffe können lokal (am Titanimplantat) oder systhemisch (überall im Körper) eine Entzündungsreaktion auslösen oder eine bereits bestehende Entzündung verstärken und das Immunsystem und den Körper weiter belasten.

Je nach Vorbelastung oder Prädisposition kann,laut Institut für medizinische Diagnostik in Berlin, eine bis zu 80%ige Wahrscheinlichkeit einer Entzündungsreaktion von Makrophagen angenommen werden.

 

Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Implantat nicht trotzdem einheilen kann wenn bestimmte Maßnahmen getroffen und spezielle Verhaltensregeln eingehalten werden. Es besteht jedoch immer das Risiko von Nebenwirkungen oder Spätfolgen für den Gesamtorganismus, die eintreten können, jedoch nicht unbedingt eintreten müssen (abhängig von der Kompensationsfähigkeit des einzelnen Patienten). Es gilt jedoch zu bedenken, dass der Mensch immer nur eine bestimmte Anzahl von Noxen kompensieren kann, bevor das Fass überläuft. Deshalb ist es immer besser auf Störstellen, von denen man weiß, zu verzichten um diejenigen zu kompensieren, von denen man nicht weiß.

 

Ganzheitlicher Ansatz

Einteilige Vollkeramikimplantate der neuesten Generation

Vorteile: metallfrei und somit gut körperverträglich, sehr gute Zahnfleischadaptation, natürlich weiss und ästhetisch, keine bakterielle Nische zwischen Implantat und Aufbau

Nachteile: teurer als Titanimplantate, während der sogenannten offenen Einheilung schwieriger vor Belastung zu schützen, bei schlechtem Knochenangebot nur zweizeitiges Vorgehen möglich, nicht in allen Situationen machbar,schwächere dauerhafte Entzündungsreaktion

 

Alternativ das zweiteilige wurzelförmige Titanimplantat

Vorteile: relativ günstig, Wurzelform ahmt die natürliche Form der Wurzel nach (Nutzung der Intelligenz von Mutter Natur), der im Knochen verbleibende Implantatteil kann geschlossen unter dem Zahnfleisch und somit frei von äußeren Einflüssen einheilen, es gibt für fast jede Situation eine Lösung

Nachteil: gibt Metallpartikel an den Körper ab (siehe oben), bakterielle Nische zwischen Implantat und Implantataufbau,Schwächung Immunsystem,stärkere  Entzündungsreaktion,dauerhafte Sörstelle mit Austrahlung und Fernwirkung, Antennenwirkung

 

Fazit

Es muss nicht immer jede kleinere oder größere Lücke mit einem Implantat "zugepflastert" werden. Häufig werden aus reiner "Implantationswut" Patienten nicht richtig aufgeklärt oder Alternativen nicht ausreichend besprochen. Lassen sie sich deshalb in einem ausführlichen Beratungsgespräch über die Vor- aber vor allem auch über die Nachteile der einzelnen Implantatsysteme aufklären.